Die Dinslakener Kobras haben sich beim Auswärtsspiel in Dortmund teuer verkauft. Gegen den letztjährigen Vizemeister Eisadler Dortmund musste sich das Team von Trainer Max Piotrowski am Freitagabend vor rund 1900 Zuschauern im Eissportzentrum Westfalen mit 4:7 (0:0, 1:4, 3:3) geschlagen geben. Trotz der Niederlage konnte die Mannschaft mit ihrem Auftritt zufrieden sein – vor allem im Schlussdrittel bewiesen die Giftschlangen große Moral und gestalteten die Partie bis in die Schlussphase offen.
Budas rettet Kobras im ersten Drittel
Die Kobras waren mit dem klaren Ziel nach Dortmund gereist, sich besser zu präsentieren als beim deutlichen 3:15 aus der Vorsaison. Doch im ersten Drittel fanden die Dinslakener kaum ins Spiel. Der Dortmunder Druck war von Beginn an enorm, und die Kobras verbrachten den Großteil der ersten 20 Minuten im eigenen Drittel. Torhüter Davids Budas war mehrfach gefordert und verhinderte mit starken Paraden einen frühen Rückstand. So ging es – trotz zahlreicher Chancen der Gastgeber – torlos in die erste Pause.
Blitzstart der Eisadler im Mittelabschnitt
Im zweiten Drittel erwischten die Eisadler dann den besseren Start. Innerhalb von nur drei Minuten schlug der Puck gleich dreimal im Dinslakener Tor ein. Marvin Cohut, Jelle Julien und Pavel Avdeev trafen bis zur 24. Minute zum 3:0, ehe Kevin Thau auf 4:0 erhöhte. Erst kurz vor der zweiten Pause meldeten sich die Kobras offensiv zurück: Nach schöner Vorarbeit von Toni Heinrich und Nils Nemec traf Nick Kardas 40 Sekunden vor Drittelende zum 1:4-Anschlusstreffer.
Früher Schock, dann starke Reaktion
Der Start ins letzte Drittel verlief denkbar unglücklich. Nur neun Sekunden nach Wiederbeginn erhöhte Colin Long für Dortmund auf 5:1. „Das darf uns nicht passieren – wir müssen ab dem ersten Pfiff hellwach sein“, ärgerte sich Trainer Max Piotrowski nach dem Spiel. Kurz darauf machte Thomas Lichnovsky mit dem 6:1 (43.) scheinbar alles klar.
Doch die Kobras zeigten Moral und kämpften sich eindrucksvoll zurück. Maximilian Bleyer (46., Assists Dennis Mensch, Lars Nemec), Nils Nemec (51., Joey Petrozza, Nick Kardas) und Rune Raab (52., Dorian Hanna, Tom Orth) verkürzten innerhalb von sechs Minuten auf 4:6 – und plötzlich war wieder alles offen.
In Überzahl drängten die Kobras in den Schlussminuten auf den Anschlusstreffer, doch ein Kontertor von Kevin Trapp in der 59. Minute machte alle Hoffnungen zunichte.
Piotrowski: „Wir haben uns nicht aufgegeben“
Trotz der Niederlage zog Trainer Max Piotrowski ein positives Fazit:
„Wir haben im ersten Drittel zu passiv agiert und zu viel Respekt gezeigt. Danach haben wir endlich mutiger gespielt und unser wahres Gesicht gezeigt. Das 0:4 war wie ein Weckruf. Wenn uns das 5:6 gelingt, bin ich überzeugt, dass Dortmund nochmal gewackelt hätte.“
Positiv hob er die Weiterentwicklung seines Teams hervor: „Wir haben uns zu keinem Zeitpunkt aufgegeben und bis zum Schluss gekämpft. Das war ein klarer Schritt nach vorne.“
Zwei Wochen Pause bis zum nächsten Heimspiel
Nach dem Auftritt in Dortmund haben die Kobras nun ein spielfreies Wochenende, bevor es am Donnerstag, 31. Oktober, mit dem Heimspiel gegen die RealStars Bergisch Gladbach weitergeht. Dann soll der nächste Schritt in der Entwicklung folgen – idealerweise wieder mit Punkten.
Zuschauer: 1900
Tore:
Eisadler – Cohut, Julien, Avdeev, Thau, Long, Lichnovsky, Trapp
Kobras – Kardas, Bleyer, Nemec, Raab
Strafminuten:
Eisadler 12
Kobras 12